Wortmagische Wirkprinzipien – von den ersten Zeugnissen bis in die Frühe Neuzeit
Dem Wort, ob geschrieben oder gesprochen, wird in religiösen, magischen und medizinischen Traditionen ein großes Maß an Macht zugeschrieben: Man versucht mit Worten zu heilen und zu zaubern, mit Sprache werden Götter verehrt und mit Schrift Macht ausgeübt. Viele kulturelle Systeme haben den Anspruch, mit Worten und Schriftzeichen die Realität zu verändern und in den Weltzusammenhang einzugreifen. Das interdisziplinäre wissenschaftliche Netzwerk fragt nach den kulturellen Paradigmen, die den wortmagischen Vorstellungen vormoderner Gesellschaften im Hinblick auf die Macht von Sprache und Schrift zugrunde liegen, und zwar an den Schnittstellen von Religion, Medizin und Magie. Untersucht werden soll, wie die übernatürliche Wirkung von Worten, Sprache und Schrift den Quellen zufolge zustande kommt und welche Wirkprinzipien sich als universal oder einzigartig ausmachen lassen.